Pressemeldung Main-Echo vom 06.12.2018
Per Seilbahn erntet die Schweizer Firma Niklaus Hobi Forst derzeit Holz in zwei Abteilungen des Eichenbühler Walds. Grund für den Einsatz des ungewöhnlichen Geräts: Die Baumstämme fallen in Waldgebieten an, die zu steil sind für Fahrzeuge oder Rückepferde. Insgesamt werden 1500 Festmeter Holz eingeschlagen.
Revierleiter Martin Holl erklärt, warum die eigenen Forstarbeiter die Fällungen nicht vornehmen und regionale Firmen das Rücken nicht erledigen können: »Wir haben im Bereich einen sehr steilen Hang, der zudem durch Waldwege kaum erschlossen ist.
Als besondere Schwierigkeit kommt die Blocküberlagerung dazu.« Das bedeutet, dass sich im Steilhang große Felsen befinden, durch die ein Herausziehen der gefällten Stämme am Boden nicht möglich ist. »Beim Ziehen würden sich die Stämme an den Felsstücken verhaken«, erläutert Holl weiter. Deshalb sei der Einsatz von Fahrzeugen oder auch von Rückepferden dort nicht möglich.
Grund für die Maßnahme in der Abteilung Vorderer Eichberg oberhalb vom Ortsteil Pfohlbach ist die routinemäßige Kronen- und Bestandspflege bei Eichen und Buchen. Speziell mit der Herausnahme der Kiefern will Holl den standortgerechten Bewuchs mit Eichen und Buchen fördern.
Roger Hobi von der beauftragten Spezialfirma erläutert die Technik des effizienten und schonenden Verfahrens. Im Abstand von 30 bis 35 Meter werden Seillinien senkrecht zum Hang vorbereitet. In diesen schmalen, baumfreien Schneisen erfolgt dann der Holztransport. Ein Turm mit Seilkran, mehrfach über Seile im rückwärtigen Hang gesichert bildet den Endpunkt der Seilbahn. Die in Eichenbühl verwendete Anlage kann bis zu 400 Meter Distanz überwinden, vor Ort reichen aber 200 Meter. Knapp 100 Höhenmeter werden dabei überwunden. Talwärts werden die Stämme mit einer Seilschlinge zusammengefasst, angehoben und nach oben gezogen - bis zu drei Tonnen Holz auf einmal.
Am Endpunkt der Anlage greift ein Kettenbagger mit einem sogenannten Prozessorkopf die abgelegten Baumstämme auf und legt sie mit seiner starken Hydraulik am Wegrand ab. Dabei kann das Gerät mit einer eingebauten Kettensäge das Holz gleich in die für den Transport notwendige Länge kürzen. Das weitere Versetzen der ganzen Anlage bis zur nächsten Seillinie dauert laut Hobi etwa eineinhalb Stunden, dann kann weitertransportiert werden. .....
Siegmar Ackermann
Hyundai HX235LCR Spezial-Umbau, veröffentlicht https://www.bauforum24.biz/news/hyundai/hyundai-hx235lcr-spezial-umbau-r7549/
Bagger für den Forsteinsatz fit gemacht
Metzingen, Juli 2018 - „So etwas habe ich noch nie gesehen, und ich bin nun schon fast vierzig Jahre in der Branche“, schwärmt Dieter Hackvoort. Der Außendienstmitarbeiter des Metzinger Baumaschinenspezialisten eberle-hald staunt, was aus dem Hyundai HX235LCR geworden ist, den er vor geraumer Zeit ausgeliefert hat. Denn sein Kunde hat den 24-Tonner in eine Holzerntemaschine verwandelt. „Die kann sogar mehr als ein Harvester“, staunt Dieter Hackvoort. Seine Feuertaufe im Forst hat der Kurzheckbagger bereits bestanden.
Für den Umbau zeichnete Thomas Firner verantwortlich. Der Maschinenbau- und Schweißfachingenieur ist seit zehn Jahren in der Baumaschinenbranche aktiv und hat sich 2015 mit der Firma WIRKSTOFF Technik in Bodman/Bodensee selbstständig gemacht. Mit dem Hyundai HX235LCR hat er bereits die dritte Maschine einem Auftraggeber quasi „auf den Leib geschneidert“. „Ich suche gemeinsam mit meinen Kunden nach der besten Lösung“, beschreibt er seine Philosophie. Der 33-Jährige beschäftigt einen Maschinenbauingenieur und zwei Monteure – ein kleines, aber schlagkräftiges Team, das auch Sonderlösungen für namhafte Baumaschinenhersteller erarbeitet.
Den Hyundai HX235LCR hat er im Auftrag der Hobi Forst GmbH mit Sitz in Deutschland und der Schweiz umgebaut. Eine der Stärken dieses mittelständischen Unternehmens sind Baumfällarbeiten an schwer zugänglichen Stellen. Daher fiel die Wahl auf den Hyundai Kurzheckbagger, weil dieser auf engem Raum agieren kann. „Wichtige Kriterien waren auch die hohe Standfestigkeit und der leistungsstarke 6-Zylinder-Cummins-Stage-IV-Motor mit 129 kW (175 PS). Denn die Maschine soll zu einem späteren Zeitpunkt mit einem Harvester-Aggregatkopf betrieben werden“, erklärt Thomas Firner.
Um den HX235LCR für den Einsatz unter härtesten Bedingungen zu optimieren, hat er mit seinem Team den Fahrzeugrahmen ringsum verstärkt und dem Steuerblock eine spezielle Eckpanzerung verpasst. Das rahmenmontierte Schutzdach ist besonders widerstandsfähig, zudem bestehen die Scheiben der Kabine aus 15 Millimeter starkem Sicherheits-Kunststoffglas.
Die Hobi Forst GmbH hat sich auf die Holzbringung mit Seilkrananlagen und Windenbagger spezialisiert. Thomas Firner stattete den Kurzheckbagger daher mit einer Konstantzugwinde der Firma Franz Hochleitner aus, die über 250 Meter Seil und eine Zugkraft von bis zu 16 Tonnen verfügt. Einmalig in dieser Maschinenklasse ist nach seinen Worten der ebenfalls neu installierte Teleskop-Ausleger mit zwei Meter Teleskop-Hub.
Zusätzlich wurde der 24-Tonner mit einem Anschlagkamm und einer Klemmbank am Planierschild zum Händeln von großen Stämmen ausgerüstet. „Die Maschine kann täglich bis zu 250 Festmeter Sturmholz vorliefern, das heißt Holzstämme an Forstwegen zum Abtransport bereitlegen“, betont Thomas Firner. „Das ist eine enorm hohe Leistung.“
Mit dieser Performance ist auch sein Kunde sehr zufrieden. Nach mehr als 700 Betriebsstunden zieht Firmenchef Niklaus Hobi ein rundum positives Fazit: „Alle für unseren Bedarf erfolgten Umbauten bewähren sich in der Praxis.“
Pressemeldung Main-Echo vom 08.08.2016
Internationale Zusammenarbeit: Die beiden Geschäftsführer Niklaus Hobi (links im Bild) und Karlheinz Hess (Interforst Kirchzell) treffen Absprachen zur Großheubacher Waldbewirtschaftung
Waldbewirtschaftung in Großheubach durch Schweizer Unternehmen Hobi Forst und Interforst Kirchzell Vor-Ort-Termin am 12. Juli 2016
Wie in alpinen Gegenden:
Mit spektakulärem Maschineneinsatz Wald-Steilhänge pflegen
Waldbewirtschaftung: Schweizer Fachfirma Hobi Forst entnimmt in Großheubacher „Mainhölle“ zu dicht stehende und lädierte Bäume
Großheubach. Es sieht schon sehr abenteuerlich aus, wenn ein Fahrzeug mächtige, lange Baustämme aus unwegsamen Gelände zieht, abstehende Äste abfräst und in Stücke schneidet oder Holz mit Seilbahnen- und Kränen hangaufwärts gezogen wird: Mit spektakulären Konstruktionen und massiven Spezialgeräten – die ansonsten üblicherweise in alpinen Gegenden in Österreich und der Schweiz zum Einsatz kommen - arbeitet derzeit der deutsche Ableger der Schweizer Forstfachfirma Hobi Forst an steilen, mit herkömmlichen Maschinen schwer zugänglichen Stellen im Großheubacher Gemeindewald. Die Maßnahme erfolgt im Gebiet Mainhölle, wo auf einer Fläche von 20 Hektar 1000 Festmeter Holz geerntet werden. Es werden lädierte und zu dicht stehende Bäume entnommen, um dem restlichen Bewuchs der betroffenen Hanglagen mehr Raum zum Gedeihen und Entfalten zu geben. Die Facharbeiter von Hobi Forst – benannt nach Geschäftsführer Niklaus Hobi - sind mit den schweren Geräten bereits seit knapp drei Wochen in Großheubach, zwei weitere sollen es noch sein – also insgesamt vier bis fünf Wochen wird im Gemeindewald gezogen, gefräst und gespalten. Hobi Forst wiederum arbeitet im Auftrag des Kirchzeller Unternehmens Interforst, an welches die Gemeinde die Waldbewirtschaftung verpachtet hat. „Die Arbeiten, welche hier gerade ausgeführt werden, sind zwar sehr aufwendig, müssen aber im Zuge der Bestandspflege sein!“, erklärt Interforst-Geschäftsführer Karlheinz Hess bei einem Vor-Ort-Termin am Dienstagvormittag. Die Waldareale, in denen die Schweizer tätig sind, sind ansonsten tatsächlich sehr schwierig zu erreichen. So schwierig, dass, bevor die Arbeiten überhaupt begonnen werden konnten, erst einmal entsprechende Waldwege saniert und neue Wendemöglichkeiten für Fahrzeuge geschaffen werden mussten. Dies betraf die Trassen Schlagweg, Aulbachweg und Adamsweg und kostete rund 16 000 Euro, Interforst und Gemeinde teilten sich den finanziellen Aufwand. Nun können die Spezialmaschinen bis zu den Hanglagen kommen. Dort ist dann die übliche Holzernte mit Harvester und Co. nicht mehr möglich – kein Fahrzeug kann die steilen Böschungen passieren. Deshalb werden Seilkonstruktionen gebaut, mit denen Greifarme in die Fläche an den Hängen gefahren werden können, um das gefällte Holz zu entnehmen und an die Wegesränder zu transportieren. Die Maschinen, die dabei zum Einsatz kommen – wie beispielsweise der Seilkran - wurden von Hobi Forst teilweise selbst entwickelt. Alle aktuellen Maßnahmen dienen der Erfüllung der Vorgaben zur Waldbewirtschaftung. Nachdem die Zwischenrevision 2014 (siehe Infokasten) keinerlei fachlichen Mängel bei der Bewirtschaftung aufzeigte, vielmehr sogar festgestellt wurde, dass mehr Flächen als vorgeschrieben gepflegt worden sind, soll dieser Kurs fortgesetzt werden. Dazu gehört auch der „Umbau“ hin zu mehr Laubwald, der ebenfalls bereits erfolgreich begonnen wurde. Die Erhöhung des Laubbestands erfolge überwiegend durch Naturverjüngung, wenn dies nicht möglich sei, durch Pflanzmaßnahmen, teilte Hess mit. „Die Preise auf dem Holzmarkt fallen derzeit, was aber bei der Großheubacher Bewirtschaftung durch eine weit vernetzte Vermarktungstätigkeit noch abgefangen werden kann.“, so der Interforst- Geschäftsführer. Die Gemeinde werde an den Verkaufserlösen des Holzes beteiligt. „In den nächsten zehn Jahren wollen wir auch die Infrastruktur in Form des Wegenetzes weiter ausbauen und erneuern!“, berichtet Hess weiter. Wenn Fachleute wie die von Hobi Forst schon einmal vor Ort tätig sind, wird dies vom Unternehmen selbst und
Auftraggebern bestmöglich logistisch genutzt: Wenn die Firma in Großheubach fertig ist, geht es nach Eschau, anschließend nach Miltenberg. Marco Burgemeister